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29th International Runners Decathlon 2012
− Albi −
Press reports and stories

Läuferzehnkampf oder Positiv-Verrückte unter sich

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Helmuts akribische Vorbereitung zahlte sich aus ... oder der LZK macht aus Läufern Athleten ... oder 10 x durchbeissen ist mehr als ein Trainingslager-Wochenende ... oder was in Albi störte waren nur die Läufe ...

Damit könnte ich den kurzen Bericht beenden. Eigentlich. Wir (Sven, Helmut, Christian als Aktive und Kay als “fliegender Reporter”) starteten am Dienstag in unmenschlicher Frühe von Tegel über München (da war bei den Bayern noch alles in Ordnung) nach Toulouse. Sven als Logistik-Direktor hatte alles stabsmäßig vorbereitet. Allerdings waren seine Kenntnisse über den Unterschied von Stadtplänen und den wahren Straßenverläufen doch nicht optimal. Mit Gepäck und im wahrstn Sinne mit “dampfenden Reifen” (Svens Kofferroller hatte seine Tätigkeit eingestellt) kamen wir nach etwa 7 km (gefühlt 70) im Hotel an. Aber der Stadtbummel, das Futtern auf einem Schiff und die schönen Kulissen haben uns reichlich entschädigt.

Mittwoch, 16.00 Uhr Abfahrt nach Albi, auch hier hatte Sven ein gutes Händchen, die Transporte über den gesamten Zeitraum funktionierten minutiös. Damit können wir Sven weiterempfehlen! In Albi nahmen wir dann im Stadion unsere Unterlagen und einige mehr als kleine Gastgeber-Aufmerksamkeiten entgegen. Die von der ersten Minuten ausstrahlende Freundlichkeit, der Gastgeber gepaart mit hohem Sachverstand hat uns dann über die Tage sehr angenehm begleitet.

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Donnerstag 1. Start 60 m: Helmut zeigte da schon, dass sein Trainer-Fremdgehen (danke SCP - Andreas) sich auszahlen sollte. Christian hat aus den Startblöcken raus zu tun in der Senkrechten zu bleiben und Sven wollte so richtig loslaufen, da war schon das 60 m-Ziel. Dann die 1.500 m lagen im Limit, während die 400 zum Abschluss des ersten Tages, die Differenz zwischen Wollen und Können uns (Sven/Christian) nochmals brutal aufzeigte. Nach einem guten Abendessen hatte uns dann bald der Schlaf lieb in die Arme genommen.

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Ein gutes, für Frankreich völlig untypisches, Frühstück weckte dann Lebensgeister und Laufwillen. Die 100 m lagen im Zielbereich, die 3.000 m (wie später auch die 5.000 m und 10.000 m) zeigten Helmuts Reserven, Sven lief schön stabil, hatte aber in seiner AK ständig neue “Feindbilder”. Christians Wade machte ab der 4. Runde nicht mehr mit, was blieb war bis zum letzten Tag ein Durchhumpeln. Wie war der Spruch vom Indianer und dem Schmerz? Ich wäre gern ein Indianer gewesen ... Die am Nachmittag anstehenden 800 m waren dann ein Zwischending von Kampf und Krampf, es stirbt wirklich jeder für sich allein. Entschädigt wurden wir durch einen Stadtbummel, der keine Wünsche offen ließ, ALBI - UNESCO-Kulturerbestadt, mit beeindruckender monumentaler Kirche und im gleichen Stil errichteten Gebäudekomplexen, wie es sich für eine Bischofsstadt gehört. Der Rundgang wurde vom gastgebenden Verein liebevoll gestaltet. Das allein war schon eine Reise wert...

Dann der Sonnabend - 200 m, 5.000 m und 1.000 m, das war schon eine echte Ochsentour. Richtige Athleten brauchen dazu eine Woche, wir nicht. Es ist einfach nur schön, dass sich alle quälen, alle an ihre Grenzenn gehen und alle jedem Mitstreiter Respekt zollen. Abklatschen vor dem Start und das gemeinsame Warten im Ziel mit obligatorischen Gruppenfoto ist die Erlebnisphilosphie des LZK. Das sollte jeder mal erleben, das ist so wie: “ohne Rennsteigteilnahme bist du kein Läufer...”. Der Sonnabend-Abend gehörte natürlich als großes Gruppenerlebnis dem Fußball (und am Ende nicht den Bayern). Dieses Spiel wurde von gutem Essen, ordentlichen Getränken und viel Aufmerksamkeit durch den Veranstalter abgerundet.

Dann der Sonntag. Regen ... Regen ... Regen und 25 Runden auf der Bahn. Niemand sah vor Regentropfen unseren Schweiß, kein trockner Faden am Leib, aber die Stimmung war greller Sonnenschein. Dann die Siegerehrung, mit zünftigen Kulturprogramm und die Ehrung für ALLE (Gesamtsieger/AK -Sieger und Plazierte), das hat gedauert, aber es war einfach schön. Dann die großen Abschiedsszenen, die Versprechen wir sehen nächstes Jahr in Trutnov und die Drohungen: “...aber ich werde besser vorbereitet sein ...” Rückfahrt nach Toulouse, ein Tag bummeln, Rückflug wieder über München (alles auf Halbmast) nach Berlin ...

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Was bleibt? Die liebevolle Betreuung durch die Albianer, eben noch mit uns auf der Bahn, dann schon wieder Helfer und umgekehrt. Das ist auch für uns beispielgebend. Die besondere Atmosphäre des LZK, vier Tage mit “Gleichgesinnten” auf engsten Raum, ständige Gruppenerlebnisse, mitfreuen, mitfiebern, mitleiden, das ist es. So wie der Bürgermeister von Albi den LZK absolviert hat und keiner weiß es. Er war einer von uns und erst am letzten Tag hat er dann das “Geheimnis” gelüftet, wünschte ich mir manchmal auch bei uns.

Vielleicht haben unsere Erlebnisse (einschließlich Kays Fotos) manchen PLC-ler neugierig gemacht ... Wir fahren nächstes Jahr, ich möchte einige unserer Jugendlichen mitnehmen (und dort nur betreuen nicht selbst laufen), Kay, Sven, Helmut sind gesetzt. Jeder der sich einen LZK vorstellen kann, sollte sich im Herbst melden unser Logistik-Chef kauert schon in den Startlöchern ...

Christian
Original-URL: www.potsdamer-laufclub.de

Christian Löhr (www.potsdamer-laufclub.de), 24 May 2012

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